Wildkrankheiten, aus gegebenem Anlass möchte ich mich heute mit zwei Krankheiten befassen.
Die Schweinepest, der Klassischen KSP und der Afrikanischen Schweinepest ASP
Hierzu habe ich die wichtigsten Punkte aus Artikeln verschiedener Jagdzeitungen zusammengefasst. Beides sind Viruserkrankungen, die sich seuchenartig ausbreiten und Anzeigepflichtig sind. Die KSP trat erstmals 1822 in Afrika auf, die ASP wurde 1921 zum 1. Mal in Kenia beschrieben und seit 1970 in Europa immer wieder sporadisch nachgewiesen. Impfung ist bei der KSP möglich nicht aber bei der ASP KSP betrifft überwiegend die Jungtiere tödlich, bei der ASP ist die Todesrate nahezu 100% bei allen Altersklassen . Da Wild- und Hausschweine noch keinen Kontakt zu ASP Viren hatten sind beide Populationen hochempfindlich. Die Viren sind nicht miteinander verwandt aber rufen ähnliche Krankheitsymptome hervor, beides fieberhafte hochansteckende Erkrankungen bei Schweinen, keine Zoonose, das heißt , wird nicht auf den Menschen übertagen, nur von Schwein zu Schwein. Ansteckung über Tröpfcheninfektion, Körperausscheidung wie Losung, Harn, Speichel, Sperma und besonders wichtig Schweiß. Die Viren sind in blutgetränktem Boden 200 Tage lebensfähig in Kot immer noch 100 Tage. In gefrorenem Schweinefleisch noch über Jahrzehnte infektiös und monatelang bei +4Grad. Selbst pökeln, salzen und Räuchern tötet die Viren nicht ab. Daraus ergibt sich die Problematik der Verschleppung über Grenzen hinweg. Cave bei Jagdreisen in die östlichen Länder wie Polen, Estland, Lettland und Littauen, in diesen Ländern trat die Seuche zuletzt im Aug 15 in Wildschweinbeständen auf. Als Fallwild gefundene Sauen sollten immer vom Veterinäramt untersucht werden, zumindest sollten Proben von Schweiß, Milz und Lunge dort abgegeben werden.
Hohe Sicherheitsmaßnahmen sind zu beachten z.B. die Desinfektion von Kleidung, Wildwanne, etc. Die hochinfektiöse Krankheit ist bis zu 18 Monate ansteckend. Symptome vor dem Schuss: - Atembeschwerden, Durchfall, Fressunlust, verminderte Scheu vor Menschen, schwankender Gang, Abgekommen, Blutung aus Gebrech oder Teller Symptome nach dem Schuss: - vergrößerte Lymphknoten, punktförmige Blutungen in der Niere, vergrößerte Milz, beim Aufschärfen der Drossel ist blutig- schleimige Flüssigkeit zu erkennen, die sich in der Lunge sammelt.
Die Staupe
Die Staupe ist ebenfalls einen Viruserkrankung. Tierseuchenrechtlich aber weder anzeige- noch meldepflichtig. Für den Hund, Fuchs, Wölfe, Waschbären, Luchs und alle Marderartigen ist sie eine gefährliche Erkrankung . Es ist dringend anzuraten alle Hunde impfen zu lassen und den Impfschutz regelmäßig aufzufrischen. Es handelt sich um eine Tröpfcheninfektion, d.h. durch direkten Kontakt zu Tieren und deren Ausscheidungen , aber zum Beispiel auch beim Fressen aus dem gleichem Napf besteht die Gefahr der Ansteckung. Die Inkubationszeit beträgt ca. 6-8 Tage und die Dauer der Erkrankung schwankt je nach Verlaufsform zwischen einigen Tagen und drei bis vier Wochen. Die Ausheilung klinisch erkrankter Tiere dürfte nur selten vorkommen, die Sterblichkeit bei jungen Wildtieren ist sehr hoch. Das Virus ist gegenüber tiefen Temperaturen recht widerstandsfähig, bei Zimmertemperatur verliert es nach ca. 15 Stunden seine Virulenz. Hat sich ein Tier infiziert vermehrt sich das Virus zuerst in den Lymphknoten von Rachen und Bronchien. Dann wandern die Viren ins Rückenmark und Lymphgewebe und schließlich in die Schleimhäute von Atemwegen, Verdauungstrakt sowie Harn und Geschlechtsorgane. Weiter besiedeln die Viren das Nervengewebe. Je nachdem wo sich die Staupe manifestiert ,zeigen sich unterschiedliche Krankheitssymptome. Bei einigen Hunden ist die Abwehr so stark, dass sie mild verläuft. Symptome:- Magen Darm Trakt: Erbrechen, Fressunlust und Durchfall; - Atemwege: eitriger Ausfluss, Husten und Atemnot; - Gehirn und Nerven: epileptische Anfälle und Lähmungen; -Haut: Verhornung von Nase und Zehenballen, wobei sich die Hornhaut teilweise ablöst. Die Symptome treten oft gemeinsam, einzeln oder auch nacheinander auf, der genaue Verlauf lässt sich nicht vorhersagen und wird oft von hohem Fieber 40 – 41 Grad und Abgeschlagenheit begleitet. Die Diagnose erfolgt mittels Abstrich von der Schleimhaut und durch eine Laboruntersuchung.