Verwechslungsgefahr: Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen
Es ist wieder so weit, die Blätter des Bärlauchs sprießen aus dem Boden,
der Geruch ist noch nicht so intensiv. Momentan duftet er vor allem beim Zerreiben der Blätter, in ein paar Wochen kann man den Knoblauchgeruch bereits aus der Ferne gut wahrnehmen.
Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen. Seine Blütezeit ist von April bis Mai, die Blätter sind ab März bis April essbar und werden gerne für Pesto, Kräuterbutter oder in Salaten verwendet.
Die Blüten sind essbare Dekoration und die im Juni geernteten runden Samen lassen sich wie grüner Pfeffer verwenden.
Wie alle Lauchgewächse hat der Bärlauch eine Zwiebel. Aus ihr treiben zwei deutlich gestielte Blätter, die einzeln aus dem Boden wachsen. Der Blütenstand, eine so genannte Dolde, treibt aus einem der kantigen Stiel heraus und hat zahlreiche sternförmig ausgebreitete Blüten. Der Grundgeschmack ist scharf, intensiv knoblauchartig und aromatisch.
Abgrenzung Maiglöckchen:
Maiglöckchen besitzen keine Zwiebel, sie gehören zu den Maiglöckchen-Gewächsen und riechen nicht nach Knoblauch. Die Blütezeit ist ebenfalls Mai bis Juni, aber die traubenförmig angeordneten Einzelblüten bestehen aus fünf bis 10 nickenden, kugelig glockigen, stark duftenden Blüten mit sechs Zipfeln. Die zwei nicht gestielten lanzettförmigen Blätter, stehen übereinander. Junge Blätter sind längs eingerollt. Maiglöckchen sind giftig, denn sie enthalten herzwirksame Glykoside. Eine Überdosierung führt zu Kopfschmerz, Benommenheit und unregelmäßigem Herzschlag, der sogar bis zum Herzstillstand gehen kann. Wirksame Gegenmaßnahme ist das Entleeren bzw. Auspumpen des Magens in der Klinik.
Abgrenzung Herbstzeitlose:
Herbstzeitlose wachsen auf Wiesen und nicht wie der Bärlauch und das Maiglöckchen in Laubwäldern. Die trichterförmig angeordneten Blätter sind bis zu 30 Zentimeter lang und zungenförmig dunkelgrün glänzend. Die stengellose dreifächrige Frucht erscheint im Frühjahr in der Mitte des Blatttrichters. Die Blüte kommt erst im Spätsommer hervor. Die Herbstzeitlose enthält stark giftiges Colchizin, und zwar in der gesamten Pflanze, besonders aber in der Knolle und dem Samen. Drei Samen können für einen Menschen bereits tödlich sein. Die Symptome treten teils erst mehrere Stunden später auf. Sie äußern sich durch Übelkeit, Schwindel, Schock und heftigen Harndrang sowie krampfartige Bauchschmerzen und Herzrhythmusstörungen. Die Gegenmaßnahmen bestehen ebenfalls im Entleeren von Magen und Darm in der Klinik.