Exkursion Natur- und Artenschutz am 27.10.2024

Am Sonntag, den 27. Oktober 2024 führte der Kirchheimer Biotop-Obmann Suad Babahmetovic die Exkursion "Natur- und Artenschutz" durch…

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Exkursion Natur- und Artenschutz 

Am 27.10.2024 konnten Sarina Scheeff und Benjamin Schmid an der Praxisschulung „Natur- und Artenschutz“ des LJV BW teilnehmen. Dabei trafen sich Interessierte aus dem Bereich Naturschutz und konnten sich einen Sonntag über Hegemaßnahmen und Artenschutzprojekte austauschen. 

Im Zentrum standen zwei Projekte, welche vor Ort vorgestellt wurden: 

  1. Rebhuhn Projekt Kirchheim Teck auf der Hahnweide
  2. Biotopverbesserungen im Revier Nabern

Im ersten Projekt wurden mehrjährige Blühbrachen und deren Bewirtschaftung dargestellt. Besondere Fokus liegt dabei auf einer Mischung der verschiedenen Altersstufen der Blühmischung. So sollten für die Rebhühner immer genügend mehrjährige Flächenanteile als Deckung und Insektenrückzugsgebiete, sowie frisch eingesäte Flächenteile für die Blütenvielfalt vorhanden sein. Außerdem müssen Niederhecken gepflegt werden. Dabei sollen höhere Bäume entnommen werden, damit das Motto „oben licht und unten dicht“ stets erfüllt ist. Diese Art von Hecken kommt dem Niederwild zugute und bietet Greif- und Rabenvögeln keine Ansitzmöglichkeiten. Erstaunlicherweise können bei diesem Projekt trotz fehlender jagdlicher Möglichkeiten der Raubwildkontrolle, mit relativ wenig bereitgestellter Brach- und Blühfläche, Erfolge für die Rebhuhnbestände verzeichnet werden. 

Ein weiterer Schlüssel dabei ist die Aufklärung unserer Mitmenschen und deren Sensibilisierung für die Natur. Beschilderungen müssen angebracht und Gespräche mit Erholungssuchenden und Hundebesitzern müssen fortlaufend geführt werden.

Beim zweiten Projekt wurden zwei verschiedene Flächen zur Biotopverbesserung, vom stellvertretenden KJM der KJV Kirchheim/Teck Thomas Doll, vorgestellt. Beide liegen an einem Bachlauf, welcher wiederum für viele Arten einen geeigneten Lebensraum bietet. Hierbei steht nicht das Rebhuhn, sondern Hasen, Insekten, Amphibien und Reptilien im Fokus. Es wurde deutlich, dass bei groß angelegten Projekten mehrere Projektpartner verschiedener Interessengruppen von Vorteil sein können. Auch sollten Grundstückseigentümer oder Bewirtschafter der Flächen mit einbezogen werden. Diese zeigen sich bei guter Kommunikation oft unterstützungsbereit und können die Biotope im besten Fall über Jahre hinweg pflegen. 

Zum Mittagessen trafen sich anschließend alle Teilnehmer im Jesinger Rathaus. Nach freundlicher Begrüßung durch den Bürgermeister und leckerem Essen fand dort dann am Nachmittag noch ein Vortrag statt. Dabei wurden Vorgehensweisen, Förderungsprogramme und weitere Details zu den Naturschutzprojekten aufgezeigt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten. Beispielsweise können gewisse Blühmischungen durch FAKT-Maßnahmen vom Land gefördert werden. Hierbei lohnt es sich mit den Landwirten zusammenzuarbeiten und Wissen auszutauschen. 

Abschließend wurde noch in gemütlicher Runde weiterdiskutiert und sich über die Projekte im eigenen Revier oder geplante Projekte ausgetauscht. 

Es war ein sehr schöner und lehrreicher Tag, der die Motivation für weitere Projekt in unseren Hegegemeinschaften und Revieren geweckt hat.