Bericht Beizjagd am 04.+05.12.2021
Vorab ein herzliches falknerisches Dankeschön an das Revier Gebersheim, für die großzügige Bereitstellung des Reviers, verbunden mit zwei unvergesslichen Jagdtagen mit der 14-jährigen Steinadlerdame Leika.
In den Kreisen der Falkner spricht man davon, dass es sich bei der Jagd mit dem Adler um die anspruchsvollste der Beizjagden handelt. Respekt vor der Kraft des Vogels jedoch keine Angst und dem Bewusstsein, dass der Grifftöter mit 70 kg pro Quadratzentimeter seine Beute mit dem Griff am Kopf tötet, macht das Jagen mit dem Adler auch für Zuschauer zu einem besonderen Erlebnis.
So geschehen machten sich die Organisatoren Mathias und Sabine Rother sowie Klaus und Tanja Böhmler und Falkner Gerhard Bühler mit Leika am 4. und 5. Dezember auf den Weg ins Revier zu Harald Plach. Nur Petrus war an diesen Tagen nicht in bester Laune was aber Leika nicht abhielt, sich mit der Schnelligkeit und der Geschicklichkeit der Langohren zu messen.
Gleich der erste motivierte Jagdflug ließ, auf Grund des geschickten Verhaltens des nervenstarken Hasen, auf einen gesunden und starken Hasenbestand deuten, so dass gleich zu Beginn klar war, dass der Adler hier kein leichtes Spiel haben wird.
Zwei weitere erfolglose Jagdflüge folgten, wobei sich der Adler bei dem letzteren auf ca. 200 Meter Entfernung auf einem Baum abstellte und Gerhard den Entschluss fasste zum Startpunkt zurück zu gehen, mit der Anmerkung „die kommt schon“.
So war es auch, bei inzwischen starkem Regen zeigte der Adler auf die weite Entfernung einen sehr guten Apell und wir in letzter Minute, bei bereits stark durchnässtem Gefieder, noch einen Hasen ausmachen konnten. Gerhard hat mit seiner Leika auf der Faust den Hasen Umschlagen, um dem Vogel den Vorteil des Windes unter die Schwingen zu geben wobei man am Verhalten des Adlers bereits erkennen konnte, dass die Beute im Blick des Vogels war. Als der Hase aus der Sasse flüchtete gab Gerhard den Adler frei, welcher nach einem kurzen tollen Jagdflug seinen Erfolg hatte und den Hasen binden konnte.
Mit diesem schönen Jagderlebnis haben wir den Tag beendet.
Abends haben wir uns dann nochmals getroffen und den Jagdtag bei einem geselligen Beisammensein mit vielen interessanten Geschichten ausklingen lassen.
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem ‚trockenföhnen‘ von Leika wieder auf den Weg in einen anderen Teil des Revieres von Gebersheim, heute war Juri der kleine Münsterländer von Gerhard mit von der Partie. An diesem Tag durchkämmten wir ein Senffeld mit hohem Bewuchs aus dem zwei Rehe absprangen. Instinktiv setzte das Rehwild die Flucht gegen den Wind in Richtung freies Feld an, gefolgt von Leika die nach ca. 150 Meter am Wild war, aber nicht Zugriff. Dies zeigte, dass der Adler Rehwild nur sehr selektiv schlägt und gesundes, starkes Rehwild nicht in sein Beuteschema passt.
Danach folgte eine längere Durststrecke ohne Anblick und Gerhard bekam die 5,5 Kg von Leika zu spüren, nachdem er den Vogel 1,5 Stunden getragen hatte.
Am späten Vormittag durchkämmten wir dann noch ein weiteres Senffeld, indem Juri vorbildliche Arbeit leistete, indem er uns den Hasen anzeigte. Der Hase ergriff die Flucht. Der Flug des Adlers war kurz und erfolgreich.
Daraufhin fasste Gerhard den Entschluss, für diesen Tag die Jagd zu beenden.
Zwei gebeizte Hasen, tolle und beeindruckende Jagdflüge, mit einem faszinierenden, im Apell stehenden Steinadler und einem vorbildlichen Vorstehhund, bescherten uns zwei unvergessliche Jagdtage.
Abschließend nochmal ein großes Dankeschön an Harald Plach für die nicht selbstverständliche Bereitstellung seines Reviers und das entgegengebrachte Vertrauen seinerseits.
Gerhard Bühler mit Adler Leika und seinem Kleinen Münsterländer Juri, sowie Sabine und Mathias Rother und Tanja und Klaus Böhmler.